M 20
Sternbild: Schütze
Typ: Nebel
Rektaszension: 18h 02m 42s
Deklination: −22° 58′ 18″
Helligkeit v: 6,3
Entfernung: 5200 LJ
Durchmesser: --
Entdecker: Charles Messier 1764
Katalogbezeichnung: M 20, NGC 6514
Beste Beobachtungszeit: Juli-November
Der Trifidnebel befindet sich im Sternbild Schütze, einer Region des Himmels, die reich an Gas- und Staubnebeln ist und direkt auf das Zentrum unserer Galaxie blickt. Er ist etwa 5.200 Lichtjahre von uns entfernt. Was M20 so einzigartig macht und ihm seinen Namen gibt, sind die markanten dunklen Staubstreifen, die ihn in drei "Lappen" oder Sektionen zu teilen scheinen. Daher auch der Name "Trifid", was so viel wie "dreigeteilt" bedeutet.
Wenn man genau schaut, entdeckt man, dass der Trifidnebel eigentlich drei verschiedene Arten von Nebeln in sich vereint, was ihn zu einem herausragenden Studienobjekt für Astronomen macht:
Emissionsnebel: Der leuchtend rote Teil des Nebels ist ein Emissionsnebel. Hier bringen heiße, junge Sterne das umgebende Wasserstoffgas zum Leuchten, indem sie es mit ihrer intensiven ultravioletten Strahlung ionisieren. Dieses charakteristische Rot ist ein verräterisches Zeichen für aktive Sternentstehungsgebiete.
Reflexionsnebel: Der blaue Teil des Trifidnebels ist ein Reflexionsnebel. Dieser Bereich leuchtet nicht selbst, sondern reflektiert das Licht von nahegelegenen Sternen. Der Staub im Nebel streut das blaue Licht effizienter als andere Wellenlängen, ähnlich dem Phänomen, das unseren Himmel tagsüber blau erscheinen lässt.
Dunkelnebel: Die bereits erwähnten dunklen Bahnen sind Dunkelnebel. Dies sind dichte Wolken aus Gas und Staub, die das Licht von dahinterliegenden Sternen oder Nebeln absorbieren und so als dunkle Silhouetten vor dem leuchtenden Hintergrund erscheinen. Genau diese Staubbahnen sind es, die M20 sein markantes dreigeteiltes Aussehen verleihen.


Im Herzen des Emissionsnebels, befindet sich ein offener Sternhaufen. Die hellsten und massereichsten dieser jungen Sterne sind die Hauptverantwortlichen für das Leuchten des Wasserstoffs. Ihre gewaltige Energie formt nicht nur den Nebel, sondern beginnt auch, ihn langsam auseinanderzublasen. Man geht davon aus, dass diese Sterne erst vor wenigen hunderttausend Jahren entstanden sind – ein Wimpernschlag in kosmischen Dimensionen.
Die dunklen Staubwolken sind jedoch nicht einfach nur leere Räume; sie sind die Geburtsstätten zukünftiger Sterne. In diesen kalten und dichten Regionen kollabieren Materieklumpen unter ihrer eigenen Schwerkraft und zünden schließlich zu neuen Sternen. Der Trifidnebel ist also ein aktives Labor der Natur, in dem Sterne geboren werden, ihr Leben leben und die Umgebung um sie herum formen.
Für Amateurastronomen ist der Trifidnebel ein beliebtes Ziel. Obwohl er mit bloßem Auge unter sehr dunklem Himmel als schwacher Fleck erkennbar sein mag, offenbart er seine wahre Schönheit erst durch ein Teleskop. Selbst mit kleineren Teleskopen kann man die Dreiteilung und die Kontraste zwischen den roten und blauen Bereichen erahnen. Mit größeren Instrumenten und unter exzellenten Bedingungen entfaltet sich das komplexe Zusammenspiel von Licht und Schatten in seiner vollen Pracht. Astrofotografen schätzen ihn besonders wegen seiner reichen Farben und Strukturen, die auf Langzeitbelichtungen festgehalten werden können.
Link